ratioplan und Gemeinde Ottersweier machen das Dorf Unzhurst energieeffizient

Am 23. April nahmen unser Geschäftsführer Elias Bettrich und unser Ingenieur Leon Böheim an einem Treffen mit Anwohnern und Vertretern der Gemeindeverwaltung Ottersweier teil, um Möglichkeiten für die zukünftige Wärmeversorgung des Dorfes Unzhurst zu diskutieren. Fragen, Anregungen, Preise und Vorteile wurden mit den Interessenten diskutiert. “Das hier unter dem Namen Dorfheizung Unzhurst bekannte Wärme-Projekt ist aus mehreren Sichten hoch innovativ. Wir werden zum einen bei der Wärmeversorgung komplett verbrennungsfrei arbeiten und das trotz Gebäuden im Bestand mit höheren Temperaturbedarfen. Zusätzlich sollen mehrere Freiflächen PV-Anlagen direkt eingebunden werden, also ohne Umwege übers Verteilnetz. Das bringt natürlich einige Herausforderungen mit sich und das macht dann richtig Spaß”, erklärt Herr Bettrich. Das Ziel ist, laut ihm, eine 60-prozentige Selbstversorgung mit Strom zu erreichen, da die drei Freiflächenanlagen relativ groß sind.

 

Zwei Wochen lang wurden die Keller der interessierten Kunden besichtigt um wichtige Details wie den Standort für den Pufferspeicher sowie die Lage der Einführung und den Verlauf der Hausanschlüsse mit den Anschlussnehmern zu besprechen. Sogar die Türmaße für die Einbringung des Pufferspeichers wurden bereits ausgemessen. “Wir wollen eben nicht weitere Fläche versiegeln, indem wir ein zusätzliches Gebäude errichten, sondern wir wollen wirklich die bestehenden Technikräume und ungenutzte Räumlichkeiten der Gemeinde dort umbauen, sanieren bzw. umfunktionieren zu im Prinzip neuen Technikzentralen. Deswegen ist es auch nicht nur eine Zentrale, sondern mehrere, die dort entstehen werden, damit wir dort halt einfach auch unter dem Nachhaltigkeitsaspekt das Ganze betrachten”, erläutert Herr Bettrich.

Dezentrale Pufferspeicher kommen zum Einsatz

Das Projekt ist vollkommen auf Energieeffizienz ausgerichtet und wird mit Dezentralen Pufferspeicher umgesetzt um auch das ganze Lastmanagement effizienter zu machen. Das Netz wird zeitweise in den Sommermonaten ganz abzuschalten, wo dann die dezentralen Speicher gezielt beladen werden, was dann die Wärmeverluste im Verteilnetz enorm reduziert. “Die Effizienz der Wärmepumpen hängt vom Temperatur Niveau ab, das sie liefern müssen. Damit wir dort die Netztemperatur möglichst weit runter bekommen, arbeiten wir mit sogenannten Primärspeichern”, sagt Herr Bettrich. Er erklärt weiter was das Bedeutet: “Das heißt, das Wasservolumen der dezentralen Speicher gehört zum Wärmenetz und normalerweise ist es andersrum, dass das Wasservolumen von den Speichern zum Hausnetz gehört. Dadurch spart man sich beim Trinkwarmwasser einen Wärmetauscher, weil man nicht erst über einen Trennwärmetauscher auf den Speicher überträgt und dann aufs Trinkwasser, sondern in dem Primärspeicher direkt auf die Frischwasserstation zum Erwärmen des Trinkwasser fährt und so verliert man mal 2-3 Grad weniger und kann das ganze effizienter betreiben”.

Die bisherige gründliche Vorbereitung soll sicherstellen, dass die Nahwärmeversorgung effizient und reibungslos umgesetzt werden kann. Ziel des Projekts ist es, “als Gemeinschaft ein Nahwärmenetz mit Wärme und Strom aus erneuerbaren Energien für unsere Einwohner aufzubauen”, laut der von der Gemeinde herausgegebenen Mitteilung.

Gemeinde Ottersweier blickt in die Zukunft

Es ist nicht das erste Mal, dass die Gemeinde Ottersweier einen Schritt in Richtung Modernität macht: Sie hat bereits in der Vergangenheit sehr erfolgreich ein Glasfaserprojekt im gesamten Gemeindegebiet umgesetzt. Nun wollen sie sich jetzt dem Wärmenetz widmen. “Wir hoffen, dass dies der erste Schritt von mehreren ist. Sie haben vor das dann als Muster herzunehmen und wollen das dann künftig selbst mit ihren eigenen Gemeindewerken machen und das ist natürlich sehr schön. Wir als Planungsbüro sind sehr gespannt”, ergänzt Herr Bettrich.

 

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