Die Energiewende ist in Deutschland ein zentrales politisches und gesellschaftliches Projekt, das maßgeblich durch das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) vorangetrieben wird. Seit seiner Einführung im Jahr 2000 hat das EEG entscheidend zur Förderung erneuerbarer Energien beigetragen und die Grundlage für eine nachhaltigere Energieversorgung gelegt.
Was ist das EEG?
Das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) wurde geschaffen, um den Ausbau von Strom aus erneuerbaren Energien wie Windkraft, Solarenergie, Biomasse und Wasserkraft zu unterstützen. Ziel des Gesetzes ist es, den Anteil erneuerbarer Energien an der Stromversorgung kontinuierlich zu erhöhen und somit den CO₂-Ausstoß zu reduzieren sowie die Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen zu verringern.
Wie funktioniert die Förderung?
Die Förderung durch das EEG erfolgt hauptsächlich durch die Einspeisevergütung und die Marktprämie:
- Einspeisevergütung: Anlagenbetreiber erhalten für den eingespeisten Strom aus erneuerbaren Quellen eine feste Vergütung über einen bestimmten Zeitraum. Diese Vergütung ist über 20 Jahre garantiert, was Planungssicherheit schafft und Investitionen in erneuerbare Energien attraktiv macht.
- Marktprämie: Seit der EEG-Novelle von 2012 wurde das System um die Marktprämie erweitert. Diese ermöglicht es Anlagenbetreibern, ihren Strom direkt an der Strombörse zu verkaufen. Zusätzlich erhalten sie eine Marktprämie, die die Differenz zwischen dem durchschnittlichen Börsenpreis und der festgelegten Vergütung ausgleicht.
Erfolge und Herausforderungen
Dank des EEG hat Deutschland einen beeindruckenden Anstieg des Anteils erneuerbarer Energien an der Stromversorgung erlebt. Im Jahr 2020 stammten fast 50 % des deutschen Stroms aus erneuerbaren Quellen, was maßgeblich auf die Förderung durch das EEG zurückzuführen ist. Dies hat nicht nur zu einer Reduzierung der Treibhausgasemissionen geführt, sondern auch zur Schaffung von Arbeitsplätzen und zur Innovationsförderung in der grünen Technologiebranche beigetragen.
Dennoch steht die EEG-Förderung vor Herausforderungen. Die steigenden Kosten für die EEG-Umlage, die über die Stromrechnung auf die Verbraucher umgelegt werden, sind ein häufig diskutiertes Thema. Zudem müssen Netzkapazitäten und Speichermöglichkeiten erweitert werden, um die schwankende Einspeisung von Wind- und Solarstrom zu bewältigen.
Wichtig zu wissen:
Das EEG bleibt ein zentrales Instrument der deutschen Energiepolitik. Es hat bewiesen, dass staatliche Förderung erfolgreich den Ausbau erneuerbarer Energien vorantreiben kann. Zukünftig wird es darauf ankommen, die Fördermechanismen weiter zu optimieren und die Energiewende effizient und sozial gerecht zu gestalten. Mit dem EEG hat Deutschland jedoch bereits einen großen Schritt in Richtung einer nachhaltigen und klimafreundlichen Energieversorgung gemacht.
Quellen:
- Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi). „Das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG)“: https://www.bmwi.de/Redaktion/DE/Dossier/erneuerbare-energien.html
- Bundesnetzagentur. „Einspeisevergütung für Strom aus erneuerbaren Energien“: https://www.bundesnetzagentur.de/DE/Sachgebiete/ElektrizitaetundGas/Unternehmen_Institutionen/ErneuerbareEnergien/Einspeiseverguetung/start.html
- Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit (BMU). „Das EEG: Einspeisevergütung und Marktprämie“: https://www.bmu.de/themen/energie/erneuerbare-energien/erneuerbare-energien-gesetz/einspeiseverguetung-und-marktpraemie/
- Fraunhofer Institut für Solare Energiesysteme ISE. „Aktuelle Fakten zur Photovoltaik in Deutschland“: https://www.ise.fraunhofer.de/de/veroeffentlichungen/studien/faktenblatt-aktuelle-fakten-zur-photovoltaik-in-deutschland.html
- Deutsche Energie-Agentur (dena). „Herausforderungen der Energiewende: Netzausbau und Speichermöglichkeiten“: https://www.dena.de/themen-projekte/energiewende/
- Stiftung Klimaneutralität. „Zukunft der EEG-Förderung“: https://www.stiftung-klimaneutralitaet.de/
- Sachverständigenrat für Umweltfragen (SRU). „Umweltgutachten 2020: Für eine umweltgerechte Energiewende“: https://www.umweltrat.de/DE/Themen/Umweltgutachten/ug2020.html
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