Die Dorfheizung Unzhurst, das Nahwärmeprojekt der Gemeinde Ottersweier in Zusammenarbeit mit ratioplan, wurde in den letzten Wochen im Rahmen des Förderwettbewerbs “investive kommunale Klimaschutz-Modellprojekte” des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz in Berlin in einem Gutachterverfahren ausgewählt. Damit ist der Weg frei für einen formellen Förderantrag.
Ziel des Förderprogramms ist es, die Umsetzung von zukunftsweisenden investiven Modellprojekten im kommunalen Klimaschutz zu ermöglichen. Die geförderten Projekte sollen durch ihre direkten Treibhausgasminderungen einen wesentlichen Beitrag zur schrittweisen Erreichung der Treibhausgasneutralität von Kommunen leisten und durch ihre Sichtbarkeit auf nationaler Ebene zur Nachahmung und Umsetzung weiterer Klimaschutzprojekte anregen.
Ein Bestandteil des Konzepts ist die Nutzung von lokal erzeugtem Strom aus Freiflächen-PV-Anlagen für mehrere dezentralen Wärmepumpenstandorte. Durch die Nutzung von zentralen und dezentralen Wärmepuffern sowie eines Batteriespeichers soll die Eigenstromnutzung wesentlich erhöht werden. Darüber hinaus erhält das Konzept mehrere Stellschrauben, mit der die Effizienz bei der Wärmeerzeugung und Wärmeverteilung deutlich verbessert wird. Damit soll in Unzhurst eine nachhaltige Wärmeversorgung aufgebaut werden, die den Anschlussnehmern auch Preisstabilität bietet.
In den letzten Wochen wurden die ersten Begehungen der Heizungskeller interessierter Hauseigentümer durchgeführt und konkrete Vorschläge zum Anschluss an das Nahwärmenetz verschickt. Für das Projektteam bestehend aus Jessica Hodapp, Alexander Kern und Christian Chromy steht in den kommenden Wochen gemeinsam mit dem Büro ratioplan nun die Ausarbeitung des förmlichen Förderantrags im Mittelpunkt. In der Projektskizze wurden Investitionskosten von rd. 7,1 Mio. € aufgenommen; die beantragte Fördersumme beträgt knapp 4 Mio. €.
Bürgermeister Jürgen Pfetzer erhofft sich durch die positive Nachricht aus Berlin einen weiteren Schub für die Dorfheizung Unzhurst. Letztlich kann das innovative Konzept nur umgesetzt werden, wenn genügend Hauseigentümer bereit sind, ihr Gebäude an die Nahwärmeversorgung anschließen zu lassen.
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